Unter
Multimodaler Schmerztherapie versteht man die gleichzeitige,
aufeinander abgestimmte Behandlung eines Patienten wegen des
gleichen Krankheitsbildes mit verschiedenen somatischen und
psychologischen Therapieformen nach vorgegebenem Behandlungsplan
und mit identischem, unter den Therapeuten abgesprochenem
Therapieziel sowie gemeinsamer Therapiekontrolle. In einer solchen
Behandlung werden beispielsweise Ärzte, Physiotherapeuten,
Sporttherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen zusammen
tätig.
Für Patienten mit chronischen Schmerzen kommt
die Multimodale Schmerztherapie in Frage, wenn eine
Schmerzlinderung auf körperlicher Ebene, etwa durch
Medikamente, Injektionen oder Operationen nicht möglich ist.
Deshalb wird in der Regel der Multimodalen Therapie eine ambulante
schmerztherapeutische Behandlung vorgeschaltet, um diese Frage zu
klären.
Hintergrund der Multimodalen Behandlung ist die Erkenntnis, dass
die Auswirkungen chronischer Schmerzen nicht nur auf der
körperlichen Ebene zum Tragen kommen, sondern auch soziale
Konsequenzen in der Familie, im Freizeitverhalten und am
Arbeitsplatz daraus resultieren, und natürlich auch psychische
Folgen mit gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit, abwertender
Meinung von sich selbst und möglicherweise dem Gefühl,
dass einem niemand so recht glaubt.
Das
Entwickeln eines für alle Therapeuten gültigen
gemeinsamen Therapieziels setzt voraus, dass alle Therapeuten
über die spezielle Problematik eines Patienten informiert sind
und an der Formulierung des Therapieziels beteiligt waren. In der
Abteilung für Schmerztherapie nimmt daher jeder Schmerzpatient
an einem zweitägigen Aufnahmeverfahren teil, in das alle
Therapiebereiche eingebunden sind. Das Therapieziel und die
organisatorische Vorgehensweise wird anschließend im Team
festgelegt und zuletzt mit dem Patienten
besprochen.
Es kann
notwendig sein, dass Patienten an einem Vorbereitungsprogramm
teilnehmen müssen, beispielsweise um ausgleichbare
körperliche Einschränkungen zu beheben oder die Scheu vor
Gesprächsgruppen abzubauen. Diese Vorbereitung erfolgt
ebenfalls in Form multimodaler Angebote auf möglichst breiter
Ebene.
Das
Dachauer Curriculum zur Multimodalen Schmerztherapie ist auf sechs
Wochen ausgelegt, wobei die ersten fünf Wochen als
Kompaktprogramm durchgeführt werden. Sechs Monate nach
Beendigung des Programms werden die Patienten für eine Woche
nochmals einbestellt, um Erlerntes wieder aufzufrischen und bisher
Erreichtes zu erfassen.
Das
eigentliche Behandlungsprogramm der ersten fünf Wochen ist
hier detailliert dargestellt. Die Behandlung erfolgt nach einem
ganztägig ausgelegten Stundenplan, der von wenigen Ausnahmen
abgesehen für alle fünf Wochen gilt. Die Themen der
einzelnen Therapiebereiche bauen von Woche zu Woche aufeinander
auf. Zusätzlich ist für jede Woche ein
übergeordnetes Motto festgelegt, das in den einzelnen
Therapiebereichen untereinander abgestimmt verfolgt wird. Die
zentralen Therapiebereiche sind die Körperliche Aktivierung
und die Psychologische Schmerztherapie. Um mehr über die
Programminhalte zu erfahren können Sie den Wochenplan oder die
Wochenthemen aufrufen. Ebenso ist es möglich, über die
Körperliche Aktivierung oder die Psychologische
Schmerztherapie einzusteigen.